M^e - München elektrisiert

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Hintergrund

Saubere Atemluft ist essentiell für die Gesundheit und Lebensqualität aller Menschen. Durch die regelmäßige Überschreitung von Luftschadstoff-Grenzwerten in deutschen Städten und durch bevorstehende Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Union stehen immer mehr Kommunen in Deutschland vor der Aufgabe, NOx-Emissionen möglichst zeitnah und nachhaltig zu senken.

Zur Verbesserung der Luftqualität im Großraum München wurde im Rahmen des Sofortprogramms "Saubere Luft 2017 - 2020" des BMVI und BMWi das Förderprojekt Me (München elektrisiert, Projektlaufzeit: 2018 - 2020) geschaffen. Dieses nimmt sich dem Ausbau von Ladeinfrastruktur an, um Elektromobilität für Privatpersonen und Gewerbe attraktiver zu machen.

Problemstellung

Die Elektrifizierung der Individualmobilität führt langfristig durch die Verbesserung der Luftqualität sowie von Klima- und Lärmschutz zu einer Steigerung der Lebensqualität in Großstädten. Zwar nimmt die Anzahl am Markt verfügbarer und zugelassener Elektrofahrzeuge beständig zu, jedoch ist ein Wechsel zur Elektromobilität für Privatpersonen und für Gewerbe nur dann sinnvoll, wenn eine ausreichende Infrastruktur von Ladepunkten zur Verfügung steht.

Für eine nachhaltige Steigerung der Marktdurchdringung im Bereich der Elektromobilität ist daher der Auf- und Ausbau eines dichten Netzes von Ladepunkten obligatorisch. Dieser steht im Fokus des Projekts Me, um im Bereich der Individualmobilität langfristige Maßnahmen zur Abkehr von fossilen Energieträgern und zur Verbesserung der Luftqualität durch den Einsatz batterie-elektrischer Fahrzeuge (BEV, Battery Electric Vehicle) im Großraum München zu ergreifen.

Bisher arbeitet die Landeshauptstadt München (LHM) bereits im Förderprogramm IHFEM zusammen mit den Stadtwerken München am Ausbau von 1000 Ladepunkten (500 Ladesäulen) bis Ende 2019. Um jedoch eine ausreichende Dichte an Ladeinfrastruktur zu erreichen und die vielfältigen Bedarfe der verschiedenen Nutzergruppen der Elektromobilität zu decken, sind weitere Ladeinfrastrukturmaßnahmen notwendig.

Im Kern befasst sich Me mit der Positionierung, Planung, Auslegung und konkreten technischen Umsetzung von Ladepunkten sowie der Kommunikation angeschlossener Fahrzeuge und Realisierung von Ladestrategien. Dabei besteht Me aus zwei Teilprojekten, die aus der Gesamtvorhabens-Übersicht hervorgehen:

  • Teilprojekt 1: Errichtung von privater, gewerblicher und öffentlicher Ladeinfrastruktur in Wohngebäuden, im Gewerbe und in öffentlichen Parkhäusern (Projektpartner: Landeshauptstadt München, Technische Universität München/Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik)
  • Teilprojekt 2: Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur auf öffentlichem Grund durch private Anbieter (Projektpartner: Landeshauptstadt München, Technische Universität München/Lehrstuhl für Verkehrstechnik)

Ziel des Teilprojekts 1

Der Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik arbeitet im Teilprojekt 1 an der Entwicklung eines Whitepapers zur Errichtung von Ladeinfrastruktur in Wohngebäuden, im Gewerbe und in öffentlichen Parkhäusern. Hierzu wird zunächst der Mobilitäts- und Energiebedarf für mögliche Ladepunkte ermittelt und darauf aufbauend realisierbare Kombinationen von Elektrofahrzeugen und Ladepunkten für den jeweiligen Einsatzzweck untersucht und bewertet. Schlussendlich sollen auch der Aufbau und die technische Realisierung von Ladepunkten Bestandteil des Whitepapers sein, um hiermit einen umfassenden Leitfaden für zukünftige Infrastrukturprojekte zur Verfügung stellen zu können.

Durchführung

Zur Erreichung der beschriebenen Zielsetzung des Teilprojekts 1 werden durch den Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik folgende Punkte bearbeitet:

  • Bestandsaufnahme aktuell am Mart verfügbarer Ladetechnologien und Tarifmodelle, technische und wirtschaftliche Betrachtung derzeitiger Serienfahrzeuge
  • Mobilitätsanalyse der am Förderprogramm beteiligten Fokusgruppen, Datenaufzeichnung mithilfe eines OBD2-Datenloggers
  • Simulative Betrachtung der Use-Cases, Empfehlung von Kombinationen von Elektrofahrzeugen und Lade-Infrastruktur-Lösungen sowie Einsparpotentiale durch Anpassung der Ladestrategien
  • Begleitung des Aufbaus der Ladeinfrastruktur bei ausgewählten Fokusgruppen und anschließende Validierung des Konzepts
  • Erstellung eines Whitepapers auf Basis der gesammelten Erfahrungen

Projektpartner

Fördergeber