PreCoM - Predictive Cognitive Maintenance Decision Support System

Maschinenausfälle verursachen in der Produktion hohe Kosten. Das iwb erforscht im EU Horizon 2020 Projekt „PreCoM“ wie sich mit der Verknüpfung von Predictive Maintenance, zu Deutsch prädiktive oder vorrausschauende Instandhaltung, und Produktionsplanung die Anlagenverfügbarkeit weiter steigern lässt.

Motivation

Produktionsanlagen zu warten, kurz bevor sie ausfallen – so lässt sich die Vision des Predictive Maintenance zusammenfassen. Predictive Maintenance ist eng verknüpft mit den hochaktuellen Themen in der Industrie wie Industrie 4.0 und Big Data, ermöglicht sie durch Sensorik und Zustandsüberwachung die Vernetzung von Produktionsanlagen. Gängige Wartungsstrategien wie das Preventive Maintenance (Präventive Instandhaltung), führen Instandhaltungsmaßnahmen in festen Intervallen durch, ohne den tatsächlichen Zustand der Maschine zu beachten. Somit werden unnötige Wartungen durchgeführt – höherer Materialverbrauch und niedrigere Maschinenverfügbarkeit sind die Folgen.

Zielsetzung

Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Predictive Maintenance Systems für Produktionsanlagen, welches eine Abschätzung der Restlebensdauer wichtiger Komponenten erlaubt. Darüber hinaus wird auch die Produktionsplanung mit in die Betrachtung einbezogen, um Instandhaltungsarbeiten in Zukunft kostengünstiger durchführen zu können und deren Disruptivität hinsichtlich des Produktionsablaufs zu minimieren.

Vorgehen

Die Kombination von Sensordaten mit Informationen aus der Maschinensteuerung ermöglicht es über eine Grenzwertüberwachung hinaus, die Belastungshistorie einer Komponente aufzuzeichnen. Verschleißmodelle bilden dann wiederum die fortschreitende Abnutzung ab und erlauben es, den Ausfall der Komponente zu prognostizieren. Die generierten Informationen ermöglichen eine gezielte Planung der Wartung, da die Produktionssteuerung nun situationsgerecht reagieren kann. Ist absehbar, dass eine Maschinenkomponente in naher Zukunft versagt, können Produkte, welche die besagte Komponente geringer belasten, auf dieser gefertigt werden. Umgekehrt kann es auch sinnvoll sein, die Belastung jener gefährdeten Komponente willentlich zu erhöhen und so den erforderlichen Komponentenaustausch auf einen früheren Zeitpunkt zu verlegen. Bei Vorhandensein von gleichartigen Komponenten in mehreren Maschinen können auf diese Weise Synergieeffekte in der Wartung erzielt werden. Das iwb beteiligt sich im Projekt in den Bereichen Datenerfassung, Datenanalyse, Verschleißmodelle und instandhaltungsintegrierte Produktionsplanung. Darüber hinaus ist das iwb für die Öffentlichkeitsarbeit des 7 Mio. Euro umfassenden Projekts zuständig.

Ergebnisse

Das entwickelte System wird bei Pilotanwendern aus unterschiedlichen Industrien eingesetzt, um eine möglichst breite Anwendbarkeit abzusichern. Die Spanne reicht von Herstellern von Windturbinenteilen in Kleinserie über Automobilzulieferteile in Großserie bis hin zur kontinuierlichen Produktion von Papier.

Dank

Das Projekt „PreCoM“ wird mit der Förderung der EU-Kommission unter der Grant No. 768575 finanziert. Wir danken der EU-Kommission für die hervorragende Unterstützung. Nähere Informationen finden Sie unter precom-project.eu.

Laufzeit 01.11.2017 - 31.10.2020
Förderer EU – Horizon 2020

Weitere Informationen

https://www.precom-project.eu/