Vernetzte Fahrsimulation

Die Anforderungen an das Forschungswerkzeug Fahrsimulation wachsen ständig. Um diesen gerecht zu werden wurde auf Initiative des Projektes UR:BAN hin die vernetzte Fahrsimulation als Forschungsumgebung am Lehrstuhl für Ergonomie etabliert.

Es ist daher möglich, die verschiedenen Simulatoren am Lehrstuhl (statischer Fahrsimulator, mobiler Fahrsimulator I und II, Fußgängersimulator) miteinander zu vernetzten.

Prinzip dieses Multi-Simulator Ansatzes ist es, mehrere Versuchsteilnehmer in derselben Simulation miteinander in Interaktion zu bringen. Sie treffen in forschungsrelevanten Szenarien und Situationen (z.B. Engstelle, Fußgängerquerung, automatisierter Spurwechsel auf der Autobahn etc.) aufeinander und das jeweilige Fahr-, Gang- oder auch Blickverhalten in der Situation kann im Anschluss detailliert untersucht und ausgewertet werden. Ein Ansatz der dabei vielversprechend verfolgt wird ist die Analyse der Daten mittels Kreuzkorrelation, um die soziale Interaktion quantifizieren zu können und somit das Potenzial der Vernetzung zu veranschaulichen (vgl. Publikationen Lehsing).

Ziel dieser Methodik ist es beispielsweise, bereits zu frühen Phasen der Produktentwicklung von zukünftigen Fahrerassistenzsystemen validere Daten zu erzeugen, die eine belastbarere Bewertung dieser Systeme erlaubt. Gerade im innerstädtischen Verkehr ist die Interaktion, also die Verhaltensabstimmung zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern, assistiert/automatisiert oder nicht, essentiell für einen sicheren, effizienten und stressfreien Verkehrsfluss.

Der Fokus bisheriger Arbeiten lag hierbei auf der Interaktion zwischen PKW und Fußgänger. Seitdem wird die Simulation stets weiterentwickelt und im Zuge der Untersuchungen zur automatisierten Fahrzeugführung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Denn gerade die Interaktion mit automatisiert fahrenden Verkehrsteilnehmern, außerhalb oder innerhalb des städtischen Verkehrs, weist immenses Forschungspotenzial auf.